Newsletter Nr. 113

Liebe Mitchristen, liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft!

Wie geht es Ihnen? Wie war Eure Woche?

An diesem Wochenende, bzw. eigentlich erst am Dienstag, den 29. Juni, feiern wir das Apostelfest Petrus und Paulus. Wir feiern also auch den Namenstag unserer Pfarrkirche St. Paul.

Wenn zwei Namen so häufig in einem Atemzug genannt werden wie Petrus und Paulus und beide Personen am gleichen Tag gefeiert werden, könnte man leicht annehmen, es handle sich um langjährige, unzertrennliche Weggefährten oder gar um Zwillingsbrüder. Dem aber war keineswegs so.

Der eine war ein Fischer am See Genezaret, der andere ein Zeltmacher aus Tarsus und hoch gebildeter Theologe. Beide wären sich wohl nie über den Weg gelaufen, wenn es nicht den einen gegeben hätte, der sie auf verschiedene Weise zur Nachfolge bewegte und ihrem Leben eine neue Bestimmung gab.

PETRUS hat Jesus offenbar während seines ganzen öffentlichen Wirkens begleitet. An dem Tag, als er Jesu Jünger wurde, hatte Petrus die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen. Bis Jesus am Morgen zu ihm kam und ihm riet, die Netze noch einmal auszuwerfen. Petrus hatte das getan und den Fang seines Lebens gemacht. Und ihm dann durch das ganze Land gefolgt war. Im Kreis der zwölf engsten Vertrauten hat Petrus eine Art Sprecherrolle.

Die Evangelien schildern ihn als einen außerordentlich spontanen, impulsiven, begeisterungsfähigen Menschen, der mit Feuereifer für Jesus einsteht; sie sprechen aber auch in einer erstaunlichen Offenheit von Situationen, in denen er kläglich versagt. Kaum hat ihn Jesus als den Felsen, das Fundament bezeichnet, auf den er seine Kirche gebaut wissen möchte, da muss er sich über ihn ärgern, weil er versucht, ihn davon abzubringen, seinen Leidensweg konsequent zu Ende zu gehen. Im See Genezaret ist er kläglich untergegangen, als seine Ängstlichkeit wieder einmal über sein Vertrauen gesiegt hat. Trotz aller Beteuerungen unerschütterlicher Treue hat er im Hof des Hohenpriesters seinen Herrn in der Nacht vor seinem Tod dreimal verleugnet. Über sein Versagen hat er dann zwar bitterlich geweint, sich aber bei der Kreuzigung, wie die allermeisten anderen, gleich wieder aus dem Staub gemacht.

Bei keinem anderen Apostel ist in den Evangelien so oft und so ungeschminkt von Versagen die Rede. Und dennoch wird gerade er zur Schlüsselfigur, zum Hirten der Kirche berufen. Genau das macht Petrus für uns so anfassbar: Er ist, wie wir. Wankelmütig, zweifelnd, ängstlich. Und trotzdem – oder gerade deshalb – ist er unser erster Papst. Jesus hat ihm – trotz all seiner Fehler – seine Kirche anvertraut.

PAULUS ist Jesus zu seinen Lebzeiten nie persönlich begegnet. Er war in Tarsus in Kilikien geboren als Kind jüdischer Eltern und erlernte den Beruf des Zeltmachers und absolvierte ein theologisches Studium. Er besaß das römische Reichsbürgerrecht und war griechisch gebildet.

Paulus setzte sich leidenschaftlich ein für die Überlieferungen der Väter und entschied sich daher zu radikalem Kampf gegen die “Irrlehre” der Judenchristen.  Für ihn war dieser neue Glaube Verrat am Glauben der Väter, Gotteslästerung und Skandal. So betrieb und unterstütze er auch leidenschaftlich die Steinigung des Stephanus.

Als er zur Verfolgung der Judenchristen nach Damaskus reiste, erfuhr sein Leben durch göttliches Eingreifen eine entscheidende Wende: In einer Vision begegnete er dem gekreuzigten Jesus von Nazaret. Es war für ihn ein überwältigendes, umwerfendes Ereignis. Er erkannte Jesus als Sohn Gottes, er bekehrte sich zum Christentum und ließ sich taufen.

Paulus verkündete den neuen Glauben im Besonderen den Heiden im weiten römischen Reich. Drei Missionsreisen des Paulus zu Fuß und in Booten nahezu in der ganzen damals bekannten Welt rund um das Mittelmeer sind  bekannt. Er gründete zahlreiche Gemeinden und hielt über Briefe Kontakt mit ihnen.

Weder Schiffbruch noch Anfeindungen und Gefängnisaufenthalte konnten seinen leidenschaftlichen Einsatz bremsen. Schließlich wurde er gefangen genommen, an den kaiserlichen Gerichtshof nach Rom überstellt und bei einem zweiten Prozess unter Kaiser Nero zwischen 65 und 67 in Rom hingerichtet. Die altkirchliche Tradition verweist auf Sankt Paul vor den Mauern als Hinrichtungsstätte.

Petrus und Paulus: Zwei Apostel, zwei Heilige, die wir als Grundpfeiler des Christentums verehren und als Fürsprecher anrufen. Zwei Männer, die von der Botschaft und dem Wesen Jesu angesteckt und Feuer und Flamme geworden sind. Zwei Männer, die alles andere als Superhelden ihrer Zeit mit weißen Westen waren – keine perfekten Menschen. Beide ein bisschen wie wir: zwischen Begeisterung und Angst, voller Verantwortungsgefühl und gleichzeitig dieser nicht immer gewachsen, stark im Einstehen für die Sache und gleichzeitig immer wieder frustiert, erschöpft und müde.

Wir fragen uns heute ja immer, was wir von Heiligen lernen können:
Was möchten und können Sie von diesen beiden Heiligen lernen?
Welche ihrer Eigenschaften und Wesenszügen bewundern Sie besonders?
Wo könnten Sie selbst immer wieder mal etwas Unterstützung haben?

Vielleicht haben Sie in der kommenden Woche Zeit, ein wenig über diese beiden Glaubensverkündern nachzudenken.

Schauen wir noch einmal kurz auf die kommende Woche:

  • Heute, am Samstag, 26.06.
    feiern wir in der Vorabendmesse das Patrozinium in St. Paul mit anschließendem Pauluswein.

  • Am Sonntag, 27.06. feiern wir wie gewohnt Gottesdienste.
    In St. Paul feiern wir um 9.30 Uhr und um 11.00 Uhr mit 14 Kindern die Erstkommunion.
    Einige Restplätze sind noch frei.

  • Am Dienstag, 29.06. laden wir um 18.30 Uhr zum Festgottesdienst in St. Paul ein.

  • Am Samstag, 03.06. beten wir wieder den Rosenkranz für unsere Verstorbenen des Monats Juni in den Pfarrkirchen.

  • Am Sonntag, 04.07. haben wir wieder eine breite Feierpallette:

    • Um 9.30 Uhr feiern wir in St. Johannes, Pentling noch einmal Erstkommuion. Bitte weichen Sie hier auf andere Gottesdienste aus.

    • Ebenfalls um 9.30 Uhr laden wir alle Familien zur besonderen Familienkirche ein: Gemeinsam wollen wir den Sonntag feiern – bei gutem Wetter auf der Wiese im Garten von St. Paul (hinter der Kirche). Bitte eine Picknickdecke und ggf. Sonnenschutz mitbringen. Der Gottesdienst wird bis ca. 10.15 Uhr dauern. Bei schlechtem Wetter feiern wir in der Kirche. Eine Anmeldung ist nicht unbedingt nötigt, erleichtert uns aber die Planungen. Also gerne unter anmeldung@st-paul-josef-regensburg.de.

    • Und um 11.00 Uhr feiern wir (ein letztes Mal für diesen Jahrgang) Erstkommunion in St. Paul.
      Es sind noch ausreichend Plätze frei – bitte melden Sie sich gerne im Pfarrbüro dazu an.

Ihnen und Euch allen wünschen wir ein erholsames und gesegnetes Wochenende
und dann wieder all die nötige Kraft und Energie für die neue Woche!

Herzliche Grüße senden Ihnen und Euch,
Ihr und Euer Pfarrteam von St. Paul – St. Josef