Newsletter Nr. 159

Liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft, liebe Mitchristen!

Das Ende eines Schul- und Arbeitsjahres bringt meist einige Veränderungen mit sich.
Eine große Veränderung für unsere Pfarrei St. Paul – die wir uns alle freilich überhaupt nicht vorgestellt, geschweige denn gewünscht haben, ist die Schließung unseres beliebten Kindergartens in diesem Sommer.

Die folgenden Zeilen sollen erklären, wie es dazu kommen konnte. Zugleich sind sie Ausdruck tiefer Dankbarkeit für alles, was in unserer Einrichtung für Kinder und Eltern getan wurde und für alles, was die jeweils in der Einrichtung Tätigen geleistet haben.

Eine „unendliche Geschichte“ – zur Schließung unseres Kindergartens St. Paul zum Ende dieses Kindergartenjahres

Begonnen hat der „Anfang vom Ende“ im Grunde am 23.09.2019. Damals wurde unsere Einrichtung von der Fachaufsicht der Stadt Regensburg für die freien Träger von Kindertageseinrichtungen, Frau Otto, besichtigt. Entgegen eines positiven äußeren Eindrucks, so der Begehungsbericht, „kann die Einrichtung in denn meisten Sicherheitsbereichen nicht punkten“.

Dabei wurde in unseren Kindergarten im Lauf der Jahre sehr viel Geld auch in die Sicherheit investiert. 2002 etwa wurden sämtliche Fenster und Türen nach Absprache mit der Stadt und dem Bischöflichen Baureferat mit einer Summe von fast 90.000 € brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Weitere Brandschutzmaßnahmen wurden 2017 durchgeführt, wie z.B. der Einbau funkvernetzter Rauchmelder, die Entfernung von eventuellen Brandlasten im Eingangs- und Treppenbereich usw. In letzter Zeit (nach der Besichtigung durch die Stadt) wurden nochmals sicherheitstechnische Auflagen erfüllt, wie die Schaffung zusätzlicher Fluchttüren, Handläufe und Fingerklemmschutzelemente (wiederum eine Summe von 82.550.-€).

In ihrer abschließenden Beurteilung aus dem Jahr 2019 versteigt sich die Fachaufsicht der Stadt Regensburg zu folgenden Aussagen: „Die eingeschränkte Raumnutzung hat negative Folgen…. Besonders enttäuschend ist, dass die Bestrebungen der Einrichtungsleitung, ein modernes pädagogisches Konzept umzusetzen, durch die mangelnde bauliche, räumliche und technische Ausstattung behindert werden“. Und dann folgt sozusagen der „Gipfel“ der für mein Dafürhalten eher  polemischen als sachlich begründeten Aussagen: „Die Kinder im Einzugsgebiet der Einrichtung sind zu einem nicht unerheblichen Teil durch ihre soziale Herkunft benachteiligt. In der Gesamtbetrachtung kann diese Benachteiligung in der Einrichtung keinen Ausgleich finden, der dem Auftrag des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes entspricht“.

Verbunden mit dieser Bewertung war dann eine Einschränkung bzw. zeitliche Begrenzung der Betriebserlaubnis des Kindergartens.

Von da an füllten sich die Aktenordner. Die Kirchenverwaltung nahm Kontakt mit der Stadt, dem Bischöflichen Baureferat sowie einem Architekturbüro auf, um die Sanierungsmaßnahmen zu koordinieren. Viele Pläne wurden gemacht und teilweise umgesetzt. Letztlich jedoch scheiterte es an verbindlichen Aussagen, welche Zuschüsse nun denn zu erwarten seien, es dauerte mit Stellungnahmen von Seiten der Bischöflichen Behörde – und dann kam noch Corona dazu und damit weitere Verzögerungen.

Neben den baulichen Fragen kam dann noch ein Personalproblem dazu. Einige unserer langjährigen, stets verlässlichen Mitarbeiterinnen gingen in den wohlverdienten Ruhestand. Auch die unvorhergesehene Kündigung der Kindergartenleitung und mit ihr einiger Mitarbeiterinnen stellte den Kindergarten von heute auf morgen vor die Frage, wie denn die Kinder noch ausreichend zu betreuen sind. Der landesweite Personalmangel im Erziehungsbereich betraf plötzlich auch unsere Einrichtung, und so mussten die Gruppen zunächst auf 2 und derzeit nur noch auf 1 Gruppe reduziert werden. Die Kirchenstiftung als Träger des Kindergartens bedauert dies von Herzen, haben sich doch Eltern und Kinder stets in St. Paul wohl gefühlt und wurden bestens betreut und gefördert. Auch ist der Kindergarten ja sozusagen die „Wurzel“ unserer Pfarrgemeinde gewesen und gehörte fast 50 Jahre immer dazu.

Wie es weitergeht, steht offen. Ob es möglich sein wird, eines Tages wieder eine Kindertageseinrichtung – dann unter anderer Trägerschaft – zu eröffnen oder ob sich noch andere (soziale) Nutzungsmöglichkeiten bieten, wird die Zukunft zeigen.

Für jetzt gilt es einfach DANKE zu sagen: allen Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen und Leiterinnen, die sich im Kindergarten St. Paul durch die vergangenen Jahrzehnte hindurch zum Wohl der Kinder eingesetzt haben. Ein besonderes DANKE sagen wir der jetzigen Leiterin, Frau Markl, die zusammen mit Frau Sombach, einer langjährigen Erzieherin, sowie Frau Gerbach die letzte besonders schwierige Phase unserer Einrichtung in großer Treue, mit Umsicht und Einsatz gemeistert hat. „Vergelt’s Gott“ dafür!

DANKE sage ich der Kirchenverwaltung, die zusammen mit der Geschäftsführung (zunächst Herr Borst, dann Frau Holl) in unzähligen Sitzungen und Ortsterminen alles versucht hat, die Einrichtung zu halten. Ein besonderer Dank gilt der Architektin, Frau Rieger und ihrem Mann vom Architekturbüro „planschmid“ aus Regensburg, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite standen. Ihr faszinierender Entwurf eines neugestalteten Kindergartens mit Kinderkrippe konnte leider nicht verwirklicht werden!

DANKE sage ich auch den Spendern der „Klagegemeinschaft Holbeinweg“, die unserem Kindergarten über 40.000 € gespendet haben. Ihnen und allen anderen Spendern ein herzliches „Vergelt’s Gott“! Dank ihrer Spenden konnten wir einen Großteil der geforderten Brandschutzmaßnahmen finanzieren. Diese Maßnahmen werden auch bei einer künftigen Nutzung des Gebäudes von Bedeutung sein.

Und „last but not least“ ein großes DANKE an alle Eltern, die uns in den vergangenen Jahren ihre Kinder anvertraut haben, die sich im Elternbeirat engagiert und auch in den letzten schwierigen Phasen überaus großes Verständnis gezeigt haben! Das hat uns allen sehr geholfen.

DANKE auch allen Kindern, die unsere Einrichtung mit Leben, den Garten mit Lachen und die Herzen mit Freude erfüllt haben! Den Eltern wünschen wir einen guten neuen Betreuungsplatz für ihr Kind und den Kindern einen gesegneten Weg in die Zukunft! Behalten Sie uns in guter Erinnerung!

Ich persönlich bedauere es zutiefst, dass wir den Kindergarten schließen müssen – an so etwas hätte ich nie gedacht. Vielleicht bringt die Zukunft neue Wege! Kinder und Eltern sind in unserer Gemeinde – auch wenn es in Kürze keinen Kindergarten mehr geben wird – jedenfalls stets herzlich willkommen!

In Hinblick auf die bevorstehenden Ferien lassen Sie und bitte uns noch einen Blick auf die Gottesdienstordnung in der Ferienzeit werfen:

Vom 01. August – 04. September sind die Gottesdienste wie folgt verteilt:

Samstag17.30 UhrVorabendmesseSt. Josef
Sonntag9.00 UhrMesseSt. Johannes
Sonntag10.30 UhrFamiliengottesdienstSt. Paul

werktags:

Mittwoch8.00 UhrMesseSt. Johannes
Donnerstag18.30 UhrAbendmesseSt. Josef
Freitag18.30 UhrAbendmesseSt. Paul

Bitte Gottesdienstordnung im Pfarrbrief beachten!

Bei einem Trauerfall wenden Sie sich bitte an eines der Pfarrbüros.

In seelsorgerlichen Notfällen können Sie Pater Udo (Tel. 0152 1512 9977) in der Zeit vom 01. bis 19. August oder Domvikar Scharf (Tel. 584 10 60) in der Zeit vom 20. Aug. bis 02. Sept. anrufen, die den Pfarrer dankenswerterweise vertreten.

Die Pfarrbüros sind in der Zeit vom 01.08. – 02.09. nur telefonisch erreichbar:

Montag, Dienstag und Donnerstag von 9.00 – 11.00 Uhr

Und so wünsche ich Ihnen, auch im Namen des gesamten Pfarrteams,
eine erholsame und froh machende Sommer- und Ferienzeit!

Möge Gott uns alle mit SEINEM Segen und SEINER Liebe begleiten, bewahren und schützen.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Herbst,
Ihr Pfarrer Horst Wagner