Newsletter Nr. 103

LIebe Mitchristen, liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft!

Heute am Tag 3 der Pfingstnovene haben wir den Geist der Wahrheit erbeten. In Wahrheit und Wahrhaftigkeit zu leben ist nicht immer einfach. Oft ist das Leben doch so komplex. Möge der Geist der Wahrheit uns und die ganze Welt erfüllen und leiten.

Morgen, am Tag 4 unserer Novene zum Heiligen Geist, erbitten wir den Geist der Liebe.

Die Vorlage zur persönlichen Kurzandacht sowie die Bitten auf einen Blick finden Sie wieder im Anhang.

„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit“ (Gal 5,22-23), so schreibt Paulus und verwendet das Wort Frucht hier im positiven und guten Sinne.

Die Frucht steht im Singular. Sie bildet eine Einheit ab. Die Frucht des Geistes gehört und arbeitet zusammen. Sie wird als Frucht bezeichnet, weil sie immer das Gute tut. Der Ausdruck „Frucht des Geistes“ bedeutet, dass sie aus dem Geist hervorkommt. Sie hängt nicht von menschlicher Fähigkeit ab. Sie basiert auf der Gnade Gottes. Deswegen liegt das Fundament in Gott durch Christus im Heiligen Geist. Es geht um die Gnade und die Kraft Gottes.

Liebe als Gabe oder Frucht des Geistes steht in der Reihenfolge bei Paulus an erster Stelle.
Gott der Vater ist Liebe (vgl.1 Joh 4,16). ER ist der Ursprung der Liebe. Aus Liebe hat ER den Menschen nach seinem Abbild geschaffen. Der Sohn Gottes ist die Liebe Gottes an uns Menschen, also das fleischgewordene Wort Gottes (vgl. Jon 1,14). Gott der Heilige Geist ist die Liebe selber im Herzen des Menschen. Paulus drückt es deutlich aus: „Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Röm 5,5).Die vollkommene Liebe ist also in der Dreifaltigkeit Gottes zu finden.

Jesus fasst auch alle Gesetze und Gebote unter der Liebe Gottes und Nächstenliebe zusammen (vgl. Mk 12,28-31). Nächstenliebe erfüllt das ganze Gesetz (vgl. Gal 5,14; Röm 13,8). Liebe ist die größte theologische Tugend (vgl. 1Kor 13,13). Sie ist „das Band der Vollkommenheit“ (Kol 3,14). Sie ist „die Form der Tugenden“ und „Ursprung und Ziel des christlichen Tugendlebens.“ (KKK 1827) Sie hat auch Merkmale (vgl.1Kor 13,4-8; AL 91-118).

Was der Liebe entgegensteht, ist auch gegen Gott, weil Gott die Liebe ist (vgl.1Joh 4,8). Papst Franziskus fasst die Vorstellung der Liebe mit einem Satz zusammen: „Die Liebe schenkt immer Leben.“ (AL 165) Das stimmt. Wo die Liebe ist, da ist Leben, Freude und Zukunft. Das Leben kommt aus der Liebe hervor. Eine Familie oder Gesellschaft ohne Liebe ist tot.

Jesus verspricht uns: „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20). D.h. wo zwei oder mehrere Menschen in Gottes Liebe versammelt sind, da ist Gott mitten unter ihnen. Und wo die Liebe ist, da ist das Reich Gottes auf Erden. Wer die Liebe übt, hat alles.

Fragen zum Nachdenken

  • Kann ich die Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit in meinem Leben und Familie täglich spüren und finden? Und welche fällt mir besonders schwer, sie auszuüben?

  • Schenkt auch meine Liebe in der Familie und in zwischenmenschlichen Beziehungen Leben?

  • Bin ich nur Empfänger der Liebe oder auch Geber der Liebe?

  • Hat der Geist einen Platz in meinem Herzen?

  • Ist der Heilige Geist mein bester Freund?

Möge der Geist der Liebe morgen Sie, Euch uns alle und die ganze Welt erfüllen und den Weg weisen.

Im Gebet verbunden,
Ihr und Euer Pfarrteam von St. Paul – St. Josef