Newsletter Nr. 99

Liebe Mitchristen, liebe Mitglieder unserer Pfarreiengemeinschaft!

Heute, am Fest Christi Himmelfahrt, schicken wir Ihnen herzliche Grüße! Vielleicht haben Sie heute – trotz des Wetters – Gelegenheit zur Ruhe zu kommen. Vielleicht denken Sie an Ihren eigenen Vater oder haben als Vater Gelegenheit Zeit mit den eigenen Kindern zu verbringen.

Der Vatertag und das Fest Christi Himmelfahrt sind bei uns gut miteinander verbunden. Warum auch nicht: Jesus geht zu zurück zu seinem Vater. In den Himmel sagen. Christi Himmel-Fahrt!

Aber wo ist eigentlich der Himmel? Was ist der Himmel? Und wer ist alles dort?

Wenn Kinder uns so fragen, dann reagieren wir manchmal zögerlich. Was ist der Himmel? Das Blaue über uns, wo Flugzeuge und Vögel fliegen? Oder weiter noch ein Ort voller Planeten, Sternen und schwarzen Löchern? Himmel – ein Ort unserer Sehnsucht nach Erlösung und Hoffnung? – Himmel als Wohnung Gottes?

Oft schauen wir zum Himmel, als könnten wir dort Antwort auf unsere Fragen finden.

Liebende versprechen sich den Himmel. Verliebte fühlen sich wie im „siebten Himmel“. Und ein Schokoladeneis mit Erdbeeren und Sahne kann himmlisch schmecken.

Wo oder was ist Himmel? – In der deutschen Sprache gibt es nur ein Wort „Himmel“. Es ist ein und dasselbe Wort, ob wir den blauen Himmel über uns meinen – oder ob wir Gott im Blick haben. Engländer und Amerikaner tun sich da leichter. Sie können sprachlich unterscheiden. Für die physikalische Größe Himmel sagen sie: „sky“ – Himmel im religiösen Sinn heißt: „heaven“.

Für die Menschen der Bibel war dieser Unterschied längst bekannt. Sie haben unterschieden zwischen dem, was sie sahen, und dem, was sie glaubten. Und gleichzeitig kannten sie aber keine Trennung von Himmel und Erde, von Diesseits und Jenseits. Für sie war Himmel und Gott dasselbe. Oft haben sie Himmel gesagt, weil sie aus Ehrfurcht vor Gott nicht einmal mehr seinen Namen aussprechen wollten. Dennoch war Gott ihnen nahe. Gott ist den Menschen nahe und gleichzeitig werden wir Menschen ihn nie begreifen oder verstehen können.

Für die Menschen der Bibel ist Gott der Ursprung und Grund, der Sinn und das Ziel von allem, was ist: vertrautes Du und letztes Geheimnis. Nach guter jüdisch-biblischer Tradition können wir statt „Himmel“ ebenso „Gott“ sagen. Und der „Vater im Himmel“ ist Gott selbst.

Wo ist der Himmel? Wir Christen glauben dort, wo Gott ist. Und Gott ist überall: oben, unten, weit weg, ganz nah, und mitten in uns, unserem Alltag, unserem Leben; im Lieben, im Arbeiten, im Hoffen und im Dasein. Himmel kann überall sein. Denn Gott ist überall. Wir müssen ihn nur entdecken und als solches erkennen.

Dass wir Gott und „seinen Himmel“ in diesen Tagen besonders erfahren dürfen, das wünschen wir Ihnen und uns allen von Herzen.

Auch auf diesem Hintergrund laden wir Sie und Euch herzlich ab morgen zu unserer Pfingstnovene ein. Die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und dem Pfingstfest betragen 9 Tage. Schon seit vielen Jahrhunderten ist es Brauch in diesen 9 Tagen besonders um das Kommen des Heiligen Geistes zu bitten. Das wollen auch wir in unserer Pfarreiengemeinschaft dieses Jahr wieder tun. Wir haben für Sie dabei zwei Möglichkeiten:

  1. Weg: Tägliche Kurzandacht: Für alle, die sich gerne dafür ein bisschen Zeit nehmen wollen (täglich ca. 5-10 Min) schicken wir jeden Tag eine „Langfassung“ mit. Das ist im Grunde eine kleine Andacht, die mit dem Kreuzzeichen und dem Kerzeanzünden beginnt und Raum für Gedanken, Stille und Gebet lassen. Vielleicht kann Ihnen diese Art des Gebets bis zum Pfingstfest gut tun. Probieren Sie es gerne aus!

  2. Weg: Tägliches Bittgebet: Für alle, denen schlicht die Zeit dafür fehlt schicken wir jeden Tag die Bitten des Tages, versehen mit einem Bibelvers. Diese Bitten lassen sich auch als kurze Alltagsunterbrechung lesen und so vor Gott bringen.

Durch die Pfingstnovene wird uns das Gebet (der Liedtext) „Atme in uns, Heiliger Geist“ begleiten:

Atme in uns, Heiliger Geist,
brenne in uns, Heiliger Geist,
wirke in uns, Heiliger Geist.
Atem Gottes komm!

Komm du Geist, durchdringe uns,
komm du Geist, kehr bei uns ein.
Komm du Geist, belebe uns, wir ersehnen dich.

Komm du Geist, der Heiligkeit,
Komm du Geist der Wahrheit.
Komm du Geist der Liebe, wir ersehnen dich.

Komm du Geist, mach du uns eins.
Komm du Geist erfülle uns.
Komm du Geist und schaff uns neu, wir ersehnen dich.

Die Texte schicken wir schon immer am Vorabend für den jeweiligen Tag, sodass Sie Ihren eigenen Rhythmus finden können. So bekommen Sie heute schon die Texte für morgen, Freitag, 14.05., Tag 1 unserer Pfingstnovene.

Wir wünschen Ihnen und Euch für heute einen gesegneten Himmelfahrtstag und morgen einen guten Start in die vorpfingstliche Zeit mit unserer Pfingstnovene!

In Verbundenheit,
Ihr und Euer Pfarrteam von St. Paul – St. Josef